Marno Howald: „Ottos Schatten“

Rückblick zur Lesung mit Musik im Langwedeler Häuslingshaus

Auf Einladung des Langwedeler Kulturverein stellte am 16.11.2025 Marno Howald im Häuslingshaus seinen Erstlingsroman „Ottos Schatten“ vor, in dem er seine Kindheit verarbeitet, die geprägt war von Gewalt und einem Klima der Angst im Elternhaus.

Im Mittelpunkt seiner Schilderungen steht Marie, seine jüngere Schwester, die er vor der unkontrollierten Aggressivität des Stiefvaters zu schützen versuchte. Die ausgewählten Passagen, die Marno Howald den Zuhörerinnen und Zuhörern vortrug, hinterließen einen beklemmenden Eindruck und stellten die Frage in den Raum, wie viel Gewalt eine Kinderseele ertragen kann und warum es möglich war und ist, dass Täter so häufig ungestraft davonkommen.

Begleitet wurde seine Lesung durch Musik einiger gut ausgewählter und sehr individueller und authentischer eigener Songs. Dabei wurde sein Anliegen deutlich, dass er so beschreibt: „Ich denke, als Liedermacher und Dichter ist es von existentieller Bedeutung sich seinen Gefühlen hinzugeben und ihnen zu vertrauen. Sind es doch grade jene Gefühle, die etwas Künstlerisches hervorbringen und warum also sollte ich sie ignorieren“. Marno Howald traf auf ein ihm sehr zugewandtes und beeindrucktes Publikum, das nicht mit positiven Rückmeldungen sparte.    LKV