Langwedeler Häuslingshaus

Das denkmalgeschützte Häuslingshaus wird durch den Langwedeler Kulturverein e.V. betrieben und bietet kleine Veranstaltungen.

Je nach Art können bis zu 50 Besucher in der Diele Platz finden. Veranstaltet wurden seit der Fertigstellung am 18. Oktober 2013: Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Erzählcafés, Spielenachmittage, usw.

Sie können sich in dem bäuerlichen, rustikalen Stil standesamtlich oder frei trauen lassen. Anschließend können Sie mit ihren Gästen die Diele oder den Garten für einen Sektempfang nutzen.

Auch Treffen verschiedener Vereine ober Kleingruppen sind möglich – viel Raum für Begegnungen!

Die Projekthistorie

Am Anfang stand die Frage, ob das Langwedeler Häuslingshaus ( Foto um 1900), ein Gebäude der früheren niederbäuerlichen Gesellschaftsschicht, erhalten werden soll und kann oder nicht.

Verschiedene Faktoren waren zu bewerten: Spricht der historische Wert für einen Erhalt? Kann das Haus über den musealen Wert hinaus für kulturelle Zwecke und damit für die Bürgerschaft der Gemeinde nutzbar und nützlich sein? Wie kann eine Sanierung/Restaurierung finanziell bewältigt werden?

Bewahrung des Kulturgutes

Das denkmalgeschützte Langwedeler Häuslingshaus, dessen Ursprung auf das Jahr 1768 zurück geht und 1842 eine wesentliche Veränderung erfahren hat, wurde bis 2000 noch bewohnt, dann allerdings dem Verfall preisgegeben.

Im Jahre 2008 begannen die Bestrebungen, das alte Fachwerkhaus, das bis 1842 als Häuslingshaus diente und danach eine Anbauerstelle war, für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Warum?In diesem Haus ist noch abzulesen, wie Bewohner Langwedels aus der nieder- bäuerlichen Schicht, d.h. abhängigen am unteren Ende der sozialen Rangordnung jener Zeit, gelebt haben mögen.

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Es ist ein wirklicher Glücksfall, dass hier die Chance gegeben wurde, die Aufteilung der Räume und viele Einzelheiten im originären Zustand sehen zu können. Andere Häuser sind so verbaut, dass sie lediglich noch als Zweiständerhaus erkennbar sind.

Der Vorstand des Langwedeler Kulturvereins wurde sich der Einmaligkeit dieses Anwesens bewusst und führte erste Gespräche mit den Eigentümern und Vertretern des Ortes. Wichtige Unterstützer waren damit für das Projekt gefunden. Mehrere Bürger Langwedels waren bereit, an der Wiedererrichtung finanziell und/oder ehrenamtlich mitzuwirken.

Das Einzigartige

Der früher weitverbreitete Haustyp des „Küchennischenhauses“ ist zumindest aus unserer Region verschwunden – bis auf das Langwedeler Häuslingshaus.

Durch die alte Küchennische und die Wandfarbfassungen vor allen im Flettbereich aus unterschiedlichen Zeiten hat dieses so unscheinbare Haus noch etwas ganz Einzigartiges aufzuweisen.

Besonders die Gestaltungsbeispiele früherer Generationen im Wohnbereich sind mit großem, fachkundigem Aufwand für die nächsten Generationen im Original konserviert worden.

Beginn der Arbeiten

Nach einem Konzept, das mit Vertretern des Langwedeler Kulturvereins, Vertreter der Interessengemeinschaft Bauernhaus, Fachfirmen, Architekten und dem Denkmalschutz erarbeitet wurde, sollte das Häuslingshaus möglichst nah am Original von 1842 wieder hergerichtet werden.

Finanzen, Arbeitspläne, Zeichnungen und Abläufe wurden ausführlich diskutiert. Am 03. Mai 2012 begannen die handwerklichen Arbeiten am Haus, nachdem von Juli bis November 2011 bereits altes Baumaterial, hauptsächlich aus Holtum-Marsch, geborgen und für die Wiederverwendung vorbereitet wurde.


Die Sponsoren

Viele Spenden Langwedeler Mitbürger und Firmen, Zuwendungen der Gemeinde Langwedel, der Stiftung der KSK Verden, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Nds. Bingo Umweltstiftung, des Nds. Landesamtes für Denkmalpflege, des Landkreises Verden,

der EU, der RWE-Dea und nicht zuletzt das bemerkenswerte Engagement ehrenamtlicher Helfer bei der Wiedererrichtung des Hauses haben die Verwirklichung dieses Projektes möglich gemacht.

Die vielen Helfer

In ca. 6.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden, fast täglich verrichtet, wurde das Häuslingshaus mit vielen Langwedelern in den jetzt sichtbaren Zustand versetzt – in nicht einmal zwei Jahren. Aus Platzgründen können hier nicht alle Helfer, (über 40) die an dem Wiederaufbau beteiligt waren, abgebildet werden.  Allen sei vielen Dank!

Die Würdigung

Seit der Fertigstellung am 18. Oktober 2013 wurde die Bewahrung des Häuslingshaus mehrfach besonders gewürdigt. Die Nds. Sparkassenstiftung prämierte den „ungewöhnlich authentischen“ Erhalt des Häuslingshaus und das Nutzungskonzept mit dem Preis für Denkmalpflege 2014.

2020 erhielt das Haus den „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz weist mit ihrer Plakette auf die Denkmalwürdigkeit des restaurierten Langwedeler Häuslingshaus hin.

Die Nutzung

Das Häuslingshaus wird durch den Langwedeler Kulturverein e.V. betrieben und bietet Veranstaltungen mit bis zu 50 Besucher in der Diele an. Veranstaltet werden: Konzerte, Lesungen, Kabarett, Satire, Rezitationen, Matineen, Theaterevents, Ausstellungen, Veranstaltungen für Kinder Vorträge, Kunsthandwerkermarkt, Erzählcafe, Spielenachmittage, usw.

Auch standesamtliche oder freie Trauungen können im Häuslingshaus abgehalten werden.

Ein detaillierte Dokumentation über die Wiederherstellung des Langwedeler Häuslingshaus
von 1768 liegt hier.

Autor: W. Ernst, 14.08.2011; neu ab 05.12. 2014; neu ab 18.09.2025 H.Fronzek

Auszeichnungen für ein kleines Haus!

Die Slide Show kann angehalten werden, wenn der Maus Cursor auf ein ausgewähltes Bild positioniert wird.